Synthese
Gottfried Benn
Synthese
Schweigende Nacht. Schweigendes Haus.
Ich aber bin der stillsten Sterne;
Ich treibe auch mein eignes Licht
Noch in die eigne Nacht hinaus.
Ich bin gehirnlich heimgekehrt
Aus Höhlen, Himmeln, Dreck und Vieh.
Auch was sich noch der Frau gewährt,
Ist dunkle süße Onanie.
Ich wälze Welt. Ich röchle Raub.
Und nächtens nackte ich im Glück:
Es ringt kein Tod, es stinkt kein Staub
Mich, Ich-begriff, zur Welt zurück.
Beide schweigen, Verzicht auf die gewonnene Fähigkeit des Sprechens in der Antropormorphie, Isokolie vereint beide, im Verzicht findet die Weltsynthese statt, der die Ich-Synthese folgt; die Weltsynthese, wird aufscheinen, ist dennoch nur Teil des Ich und ständiger Prozess, obgleich beendet, immer wieder neu. "Der stillsten Sterne": Genitivangabe und Artikel auch zugleich, Klang Alliteration Paradoxon, Superlativ malt den Tod ohne vorherige Belebung in der Metapher wie zuvor, das Stillste, das ist, von der in widersprüchlicher Distanz glimmenden Pluralität kein bisschen erleuchtet und mit dem Widerspruch des Ich zur Welt verbunden: "aber". Gegenrichtung ist eingeschlagen "Ich" "Ich" anaphorisch muss dem widersprechenden Ich der Zeile zuvor entsprechen, das eigene Licht ist "getriebenes" Stück Vieh, dass im innern einen Kampf austrägt, in die "eigne Nacht hinaus", ins Äußere getragen und doch verinnerlicht.
"Gehirnlich" Neologismus Adverb mit Nachnamen, Rückkehr in das Nest, die das Nest erst errichtet, "Höhlen" "Himmel" Alliteration zur Einheit der Antithese, Erwartung der Antithese wird enttäuscht: Antithese noch darin: "Dreck und Vieh"; Eingesponnen in die eigene Synästhesie, Gegensätze kann es nicht mehr geben: "Auch was sich noch der Frau gewährt".
Heimkehr in die eigene Nacht vollendet - schreiende Weltdistanz Alliteration, Irrweg - Neubeginn Strophe 1
Synthese
Schweigende Nacht. Schweigendes Haus.
Ich aber bin der stillsten Sterne;
Ich treibe auch mein eignes Licht
Noch in die eigne Nacht hinaus.
Ich bin gehirnlich heimgekehrt
Aus Höhlen, Himmeln, Dreck und Vieh.
Auch was sich noch der Frau gewährt,
Ist dunkle süße Onanie.
Ich wälze Welt. Ich röchle Raub.
Und nächtens nackte ich im Glück:
Es ringt kein Tod, es stinkt kein Staub
Mich, Ich-begriff, zur Welt zurück.
Beide schweigen, Verzicht auf die gewonnene Fähigkeit des Sprechens in der Antropormorphie, Isokolie vereint beide, im Verzicht findet die Weltsynthese statt, der die Ich-Synthese folgt; die Weltsynthese, wird aufscheinen, ist dennoch nur Teil des Ich und ständiger Prozess, obgleich beendet, immer wieder neu. "Der stillsten Sterne": Genitivangabe und Artikel auch zugleich, Klang Alliteration Paradoxon, Superlativ malt den Tod ohne vorherige Belebung in der Metapher wie zuvor, das Stillste, das ist, von der in widersprüchlicher Distanz glimmenden Pluralität kein bisschen erleuchtet und mit dem Widerspruch des Ich zur Welt verbunden: "aber". Gegenrichtung ist eingeschlagen "Ich" "Ich" anaphorisch muss dem widersprechenden Ich der Zeile zuvor entsprechen, das eigene Licht ist "getriebenes" Stück Vieh, dass im innern einen Kampf austrägt, in die "eigne Nacht hinaus", ins Äußere getragen und doch verinnerlicht.
"Gehirnlich" Neologismus Adverb mit Nachnamen, Rückkehr in das Nest, die das Nest erst errichtet, "Höhlen" "Himmel" Alliteration zur Einheit der Antithese, Erwartung der Antithese wird enttäuscht: Antithese noch darin: "Dreck und Vieh"; Eingesponnen in die eigene Synästhesie, Gegensätze kann es nicht mehr geben: "Auch was sich noch der Frau gewährt".
Heimkehr in die eigene Nacht vollendet - schreiende Weltdistanz Alliteration, Irrweg - Neubeginn Strophe 1
Literatte - 18. Feb, 21:13